Montag, 8. Dezember 2014

20. "Die Geburt der Tragödie" - Sechs Brüder und zwei Schwestern

Die Geburt der Tragödie ist eigentlich ein Buchtitel von dem großen deutschen Dichter und Denker Friedrich Nietzsche. Ich fand diesen Titel so gut, dass ich ihn für Die Kleine Tragödie, meine Geschwister und mich betreffend, übernommen habe. Das ist aber auch das einzige, was ich mit diesem großen Deutschen gemeinsam habe.


Bei der Durchsicht der mir vorliegenden Akten zu meiner Familie (Geschwister, Eltern, Großeltern), kam es mir so vor, als hätte ich im übertragenen Sinne die Büchse der Pandora geöffnet. Es war einfach nur grauenhaft. Vielleicht war es die Gotteshütte, die mir half, nicht ein ähnliches Schicksal zu erfahren, wie es all den anderen aus meinem familiären Umfeld widerfahren ist. Ich weiß es nicht, aber möglich ist es schon! Im Alter und mit wachsender Erfahrung sieht man die Dinge anders, als man es als junger Mensch tut. Viele meiner Geschwister leben nicht mehr, kamen zumeist tragisch ums Leben. In losem Kontakt bin ich nur noch mit meiner Schwester Sylvia. Übrigens wäre heute am 8. Mai 2015, dem Fünfundsechzigen Jahrestag der Befreiung vom Hitler-Faschismus, mein Bruder Peter 65 Jahre alt geworden. Leider war es ihm nicht vergönnt, diesen Tag noch zu erleben. Er verstarb 1992 in Bonn-Ippendorf unter bisher ungeklärten Umständen.

Sonntag, 7. Dezember 2014

19. Beschauliches Bückeburg - Ein Tag im November 2014

Bückeburg gehört zu meiner Kindheit, da ich ganz in der Nähe aufwuchs. Etwa im Jahr 1956 oder 1957 wurde es mir ermöglicht, das Schloss zu besuchen, welches damals frisch restauriert worden war, und ich kam aus dem Staunen nicht heraus. Natürlich weiß ich auch, dass die geschichtliche Aufarbeitung noch nicht ganz bewältigt ist, wenn ich etwa an Alexander vom Hofe denke,  der eine andere Meinung vertritt, wenn es um Bückeburg und das Schloss geht, und dazu ein Buch geschrieben hat (Die vier Prinzen zu Schaumburg Lippe), und auch über  Erbstreitigkeiten berichtet.

Bildquelle: Wikipedia (Ingo 2802)

Das ist aber nicht mein Thema, sondern ich beschäftige mich ausschließlich  mit dem Adolfinum  Gymnasium Bückeburg,  welches mich im Rahmen eines Geschichtswettbewerbes des Bundespräsidenten Joachim Gauck als Gast eingeladen hat. Ich folgte der Einladung des Geschichtslehrers Herr Riemer und der Klasse Jahrgang 11, die sich das Erziehungsheim Gotteshütte als Thema ausgesucht haben. Motto: "Anders sein - Aussenseiter in der Geschichte" (wird fortgesetzt)

Wettbewerbsaufruf des Bundespräsidenten Joachim Gauck

Freitag, 7. November 2014

18. Egon und Hildegard Zielke - Der Tod als Wegbegleiter

In diesem Jahr jährt sich der Todestag meiner Geschwister Egon und Hildegard Luise zum 40. mal. Zeit genug, um mal zurück zu blicken, und meiner Geschwister zu gedenken. Sie waren keine Helden, sondern nur ganz gewöhnliche Menschen, die allerdings ein schweres Schicksal erleiden mussten. Recht jung waren sie, als sie im Alter von 21 und 23 Jahren 1974 kurz hintereinander durch Suizid aus dem Leben schieden.

Egon war von einer Brücke in Duisburg in den Rhein gesprungen, und seine sterblichen Überreste wurden im Abstand von zwei Wochen aus dem Fluss geborgen, vermutlich wurde sein Körper durch eine Schiffsschraube getrennt.

Hildegard soll sich im Bad in der Wohnung des Freundes ihrer Eltern, wo sie auch wohnte erdrosselt haben. Mit dem Gürtel ihres Bademantels soll sie sich stranguliert haben. Näheres weiß ich nicht genau.

Ob man dies nun mit der Heimerziehung oder eher mit einer genetischen Disposition in Zusammenhang bringen kann, weiß ich nicht, und meine Lebenserfahrung rät mir dazu, vorsichtig zu sein, über dieses oder jenes ein Urteil zu sprechen. Gesichert ist allerdings, dass sie nicht die besten Voraussetzungen hatten, um den Winden und Stürmen im Leben etwas adäquates entgegenzusetzen.