Samstag, 24. November 2012

13. Josef Dorsten - "Wer nicht kämpft, hat schon verloren."

Willst du dich deines Wertes freuen,
So mußt der Welt du Wert verleihen.
J. W. Goethe

Dank an die Mutter


Josef Dorsten aus Rheine, Jahrgang 1932, wurde sozusagen in das Tausendjährige Reich hinein geboren, welches allerdings nur zwölf Jahre dauerte und Europa und die ganze Welt nahezu in Schutt und Asche legte. Sieht man mal davon ab, dass sein Vater im Kriegsjahr 1943 gefallen ist, hatte er eine glückliche Kindheit und Dank der liebevollen Fürsorge der Mutter, schöpfte er genug Kraft, um im späteren Leben voll seinen Mann zu stehen. Das A und O im Leben eines Menschen ist das Urvertrauen, und das hatte sich bei Josef Dorsten dank seiner Mutter gut herausbilden können. Wäre dies nicht so gewesen, wer weiß schon, was aus ihm geworden wäre.

Freitag, 9. November 2012

12. Gerichtsentscheidungen zum Thema Heimerziehung

Gerichtsentscheidungen


Dieses Post, ursprünglich Herrn Gregor Ter Heide gewidmet, wurde inhaltlich und in der Zielsetzung geändert. Nunmehr geht es darum, Gerichtsentscheidungen zum Thema Heimerziehung allen Interessierten zur Verfügung zu stellen. An den Anfang stelle ich eine Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes, veröffentlicht am 23.03.2012. Weitere sollen folgen. Ich behalte mir vor diese Entscheidungen zu kommentieren, und auch Gastbeiträge werde ich veröffentlichen, wenn es denn gewünscht wird. Sei es nun von Experten oder einfach nur von interessierten Laien. Desweiteren verweise auf die Kommentarfunktion auf meinem Blog. Diese Entscheidung wurde vom Ersten Senat des Bundesverfassungsgerichtes getroffen.


Bild: BVR Prof. Dr. Paulus, BVRin Prof. Dr. Britz, BVR Schluckebier, BVR Prof. Dr. Gaier, Vizepräsident Prof. Dr. Kirchhof, BVR Prof. Dr. Eichberger, BVR Prof. Dr. Masing, BVRin Prof. Dr. Baer (v.l.n.r.)

Mittwoch, 17. Oktober 2012

11. Endstation KZ Groß Rosen - Karl Otto Zielke

Vorwort


Als ich im Frühjahr 1958 im Alter von neun Jahren aus dem Erziehungsheim Gotteshütte in das evangelische Waisenhaus Marthaheim in Gladbeck verbracht wurde, veränderte sich doch einiges in meinem Leben zum Positiven, und ich hatte wesentlich mehr Freiheiten, als es zuvor der Fall gewesen war. Auch gesundheitlich ging es mir ab dem Zeitpunkt besser. 
So war es mir von nun an möglich, nahezu jeden Sonntag meine Großmutter in Gladbeck zu besuchen. Erst geschah dies mit meinen anderen vier Geschwistern, die im Waisenhaus untergebracht waren, später genoss nur ich allein dieses Privileg. Meiner Großmutter wurde es wohl zuviel uns alle zu verköstigen, und zu beaufsichtigen, denn sie hatte nur eine kleine Zweizimmerdachgeschosswohnung (Wohnküche/Schlafzimmer). Ein hellbrauner Kachelfofen mit gußeisener Herdplatte wurde ganzjährig beheizt, denn er diente zugleich als Kochstelle für das tägliche Mittagessen. Die Toilette, die mit anderen Nachbarn geteilt werden musste, befand sich eine Treppe tiefer. 
Viel Liebe und Zuwendung erfuhr ich in der damaligen Zeit von ihr, ohne dies in gleicher Weise zu erwidern. Sie war in zweiter Ehe verheiratet, und nach und nach, und mit der Zeit, kam ich auf meinen ersten Großvater zu sprechen. Viel erzählte sie nicht, aber meine Neugierde war geweckt und hält bis heute an.

Datei:Gross Rosen 2.JPG
Quelle: Wikilpedia Endstation KZ Groß Rosen
So erfuhr ich von ihr, dass sie und mein Großvater von Nachbarn aus dem Hause wegen Verstoßes gegen die Reichsrundfunkverordnung angezeigt wurden, in Schutzhaft kamen, und in ein Lager nach Gladbeck-Zweckel verbracht wurden. Während die Großmutter nach gut sechs Wochen wieder frei kam, wurde mein Großvater weiter inhaftiert, und soll letztlich in einem KZ verstorben sein. Das war meine Ausgangssituation zu meinem Großvater, und es beschäftigt mich bis heute, mehr denn je.

Montag, 17. September 2012

10. Fonds Heimerziehung West und Ost - Einladung an ehemalige Heimkinder, einen Kommentar zu hinterlassen

Stellungnahmen zum Fonds Heimerziehung und meine persönlichen Erfahrungen mit der Anlaufstelle Hamburg

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Startseite Fonds Heimerziehung

Bitte auf den vom Fonds Heimerziehung zur Verfügung gestellten Link oben klicken


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Aktuellles zum Fonds Heimerziehung West vom 07.07.2015 - Ein Artikel von Constanze von Bullion, Berlin - Süddeutsche Zeitung

An diesem Mittwoch (08.07.2015) will das Kabinett eine Aufstockung des Hilfsfonds um 182 Millionen bewilligen.

 "Dass man von den Betroffenen verlangt, eine Kausalkette vom Heim bis heute herzustellen, grenzt ans Wahnhafte", sagte Heimkinderkoordinator Peter Schruth. Nötig sei eine niederschwellige Prüfung. "Es wäre auch hilfreich, wenn sich ein öffentlicher Repräsentant dazu äußern würde."

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Aktuelles zum Fonds Heimerziehung West vom 15.06.2015 - Eine persönliche Erklärung meinerseits.

Ich habe geliefert und eine eidesstattliche Versicherung unterschrieben, dass meine Angaben der Wahrheit entsprechen. Aber die Bedingungen und die bürokratischen Hürden, um Leistungen aus dem Fonds Heimerziehung zu erhalten, sind mir einfach zu hoch.  Das war ein schmerzlicher Prozess, denn wer verzichtet schon gerne auf Leistungen, auch wenn darauf letztlich kein Rechtsanspruch besteht. 
Bargeld zur freien Verfügung in Höhe von 10.000 € wäre mir lieber gewesen, anstatt penibel über jeden bewilligten Euro Rechenschaft abzulegen. Dann hätte man sich auch die ganze Bürokratie ersparen können, die letztlich auf dem Rücken der ehemaligen Heimkinder bezahlt und abgewickelt wird.

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Donnerstag, 13. September 2012

9. Posthum - Ein Nachruf auf meinen Bruder (Teil 1)

Er war mein Bruder, er ist mein Bruder

Viel zu früh bist Du gestorben,
Gutes war Dir nicht vergönnt.
Ohne Hoffnung war Dein Leben,
Nur ein Nachruf ist geblieben.

Vorwort 


Mein Bruder Peter starb im November 1992 im Alter von 42 Jahren in Bonn-Ippendorf. Er war ein ehemaliges Heimkind, beginnend mit seinem dritten Lebensjahr, bis hin zu seinem 21. Lebensjahr, mit kurzen Unterbrechungen. Durch Nachforschungen zu unserer Familie erfuhr ich Ende letzten Jahres durch das Standesamt Gladbeck, seinem Geburtsort, dass er nicht mehr lebt. Nunmehr hatte sich mein Verdacht, oder eher ein Ahnung bestätigt. Das letzte mal sah ich ihn Anfang der 80er Jahre, als er mich in Hamburg besuchte. Über seine Todesursache weiß ich nichts, schließe aber rein garnichts aus, und sein Lebensweg, soweit mir bekannt, läßt schlimmes befürchten. Dazu bedarf es noch weiterer Nachforschungen, die sicher nicht einfach werden, zumal mittlerweile zwanzig Jahre ins Land gegangen sind. 

Meine sieben Geschwister: Peter oben links, oben rechts Hildegard Luise, mitte rechts Rainer, Sylvia und Egon, und unten rechts Hubert und Michael (unten links ich)

Dienstag, 11. September 2012

8. 160 Jahre Gotteshütte - Ein Spendenaufruf

Die Gotteshütte im Zeitraffer


Als ehemaliger Bewohner (Heimkind) der Gotteshütte, und unter Berücksichtigung meiner bisherigen Lebenserfahrung ist es mir ein Anliegen, einen Spendenaufruf für die Gotteshütte zu ihrem bald 160jährigen Bestehen zu starten, denn die Erziehung, bzw. Vorbereitung junger Menschen auf ihr zukünftiges Leben kann nicht nur durch die Übernahme von Verantwortung bewältigt werden, sondern ein solches Vorhaben ist auch sehr kostenintensiv.
1853 - 2013